Familienaufstellung - mit oder ohne Kind(er)?
Nicht selten ist ein Kind der Familie der Symptomträger! Also der Teil der Familie, welcher „die Probleme macht“. Deswegen stellt sich oft die Frage, ob eine Familienaufstellung mit Kind(ern) Sinn macht …?
Eine Familienaufstellung setzt eine gewisse Reife und Alter voraus und ist für Kinder nicht unbedingt geeignet, deswegen ziehe ich persönlich eine Familienaufstellung ohne Kind(er) vor.
Zum einen wegen dem Schutz der Kinder vor möglichen Trauma oder Überforderung. Zum anderen, weil es meistens ausreichend ist, beide oder auch einen Elternteil (welcher am meisten von dem Konflikt oder den Problemen betroffen ist) aufzustellen, um sich dem Ursprung oder der Wurzel des Problems bewusst zu werden.
Kinder werden häufig zu Symptomträgern, weil sie intuitiv versuchen die nicht bearbeiteten Entwicklungsaufgaben oder Lebensthemen der Eltern aufzugreifen. Denn diese bringen oft ein unbewusstes, unterschwelliges Ungleichgewicht in die Familie. Es ist also ein Versuch die Balance wiederherzustellen.
Somit ist der Symptomträger in vielen Fällen der Teil der Familie, welcher ein Problem lösen möchte. Und wie es bei Kindern oft so ist, mag es des Öfteren ein eher unbeholfener Lösungsversuch sein; für eben ein meist unbewusstes Thema der Eltern oder versteckte Familienmuster der Großeltern oder auch Ahnen sein.
Da es die Aufgabe der Eltern ist, eine Umgebung zu erschaffen, in welcher das Kind oder die Kinder sich frei entfalten können, macht es Sinn, wenn sich die Eltern mit den Problemen auseinandersetzen und diese versuchen zu lösen. Besonders bevor der Symptomträger eventuell zum schwarzen Schaf der Familie wird, weil unterbewusste Familiendynamiken mit unbeholfenen Lösungsversuchen eine Dysbalance bewirken.
Und Jugendliche?
Bei Jugendlichen kommt es auf das Alter, den Reifegrad und der Belastungssituation – und auch die Bereitschaft – an.
Da die Eltern auch die Verantwortung für Jugendliche tragen, hilft in der Regel die Familienaufstellung der Eltern. Allerdings gibt es sicherlich Jugendliche, die bereit sind und vieles zu einer Familienaufstellung beitragen könn(t)en.
Um das festzustellen ist ein Erstgespräch mit dem Jugendlichen Pflicht. Auch hier gilt: der Schutz des Jugendlichen steht im Vordergrund!
